Die besten Tipps von Mareike Schamberger #teamstreber
Eigentlich wissen wir es ja alle: Jeder braucht eine eigene Webseite. Eine richtig gute. Eine, die auch verkauft. Die dir als Fotograf zuarbeitet und beständig Kunden in deinen Shooting-Kalender einbucht.
Aber wie erstellt man so eine Webseite? Dazu haben wir Mareike Schamberger befragt. Sie ist Webdesignerin und Autorin des Buches „Webseiten erstellen, die verkaufen“.
Gespräch mit Webdesignerin Mareike Schamberger
Also Mareike: Wie verkaufe ich meine Fotos und mich als Fotografen im Internet?
Fotografin Andrea Schombara
Startseite
Am besten verkaufst du dich und dein bestes Angebot direkt auf Seite eins. Also der Startseite. Nicht lange drum herumreden. Wenn potentielle Kunden bei dir auf die Startseite kommen, muss direkt klar sein, wer du bist und was du verkaufst.
„Fotograf“ ist mir da zu wenig.
- Was machst du für Fotos, was macht dich als Fotografen aus?
- Wie fotografierst du?
Bei vielen Fotografen komme ich auf die Webseite und werde schier erschlagen mit unfassbar schönen Fotos. Das ist wirklich schön. Davon träumt ja auch jeder: Ein eigenes kleines Atelier im Internet, auf dem man alle seine Bilder ausstellen kann.
Aber: Wenn da keine Galeristin herumläuft und keine Preisschilder an den Wänden hängen, dann wird an der Vernissage außer einem Sektempfang wenig passieren.
Angebot
Deswegen rate ich jedem Fotografen, die Hausaufgaben zu machen, bevor es an die eigene Webseite geht und den Verkaufsprozess und das Angebot sehr klar zu formulieren.
Oft ist ja einiges schon durch die Rahmenbedingungen vorgegeben:
- Hast du ein eigenes Studio?
- Fotografierst du nur draußen?
- Fährst du zum Kunden?
- Buchst du für Shootings extra Locations, die deine Models ganz besonders zauberhaft in Szene setzen?
Erzähl das deinen Kunden und mach direkt klar:
- Hier gibt es Familienfotos im Reportage Stil.
- Ich komme zu euch.
- Ihr müsst euch etwa einen halben Tag Zeit nehmen.
Oder vielleicht:
- Ich bin Hochzeitsfotografin.
- An eurer Hochzeit komme ich eine Stunde.
- Reportagen gibt es bei mir nicht.
- Dafür aber in kurzer Zeit und für knappes Budget Knaller-Bilder.
So können potentielle Kunden direkt einschätzen, ob das was wird mit euch.
Jetzt Buchen
Gib vor, wie deine Kunden dich buchen können. Wenn dein Stil und deine Fotos passen:
Was muss als Nächstes passieren?
Willst du eine E-Mail haben oder gibt es feste Shooting Tage an denen man sich direkt einbuchen kann? Zum Beispiel für Bewerbungsbilder oder Portraits bei dir im Studio.
- Startest du immer mit einem persönlichen Vorgespräch?
- Wie können deine Kunden einen Termin vereinbaren?
- Über ein Terminbuchungstool oder müssen sie dazu bei dir im Studio anrufen? Wie etwa bei einem Friseursalon?
Das sollte auf deiner Webseite glasklar erklärt werden, denn wenn deine Kunden sich wie in einem Irrgarten den Weg zu dir als Fotografin erst suchen müssen, dann kann es sein, dass das Leben dazwischenkommt und sie schlicht und ergreifend vor Abschluss eines Vertrags aufgeben.
Über mich Seite
Wenn deine potentiellen Kunden noch nicht ganz überzeugt sind, kannst du hier punkten. Die Seite wird immer dann angeschaut, wenn sich deine Besucher fragen „Ist sie die richtige für den Job?“.
Zeig hier dein Gesicht. Versteck dich nicht hinter der Kamera.
Stell dir vor: Du machst Boudoir Bilder und deine Kundin soll sich dafür vor dir komplett ausziehen. Natürlich will die vorher dein Gesicht sehen. Um so intime Fotos mit dir zu machen, muss sie dir völlig vertrauen. Und dieses Vertrauen kann man gut auf der Über-mich-Seite aufbauen.
- Zeig dich als Expertin.
- Und zeig dich nahbar.
- Verrate etwas über dich.
- Das muss nicht extra privat sein.
- Aber menscheln darf es schon.
Beim Bilder bearbeiten Podcast hören
Nutze die Zeit, in der du Bilder bearbeitest gezielt, um dich fortzubilden. Wenn dein Verkaufsprozess noch nicht ganz sauber ist, dann hör dir meine Podcast folge zum Verkaufsprozess an.
Oder suche gezielt in der Podcast Bibliothek von Apple zu dem Thema, das du als nächstes angehen willst.
Du willst endlich einen Newsletter? Gut dann suche danach und hör dir drei Folgen zum Thema „Newsletter einrichten“ an.
Danach kannst du dir eine ToDo Liste schreiben und direkt umsetzen, wenn du das nächste Mal am Schreibtisch bist.
Blog: Braucht man das wirklich?
Jein 😉
Es gibt wirklich Seiten, die kommen völlig ohne Blog aus. Und die verkaufen gut. Da gibt es kein richtig und kein falsch.
Wenn du ein Blog schreiben willst, dann schlag ich mal einen etwas anderen Ansatz vor: Schreib 5-6 richtig gute Artikel.
Über Themen, die deine Kunden umtreiben, wenn sie dich finden. So dass sie die in einem Rutsch lesen können. „Bingen“ oder „Suchten“ wie eine fesselnde Serie bei Netflix 😉
Die Blogartikel sollten im besten Fall Fragen deiner Kunden beantworten, die du im Verkaufsprozess immer wieder gestellt bekommst. So schaffst du Klarheit und sparst dir wertvolle Zeit. Damit erhöhst du langfristig deinen Stundenlohn.
SEO Tipp Backlinks mit den eigenen Fotos holen
SEO ist ja jetzt nicht so ein beliebtes Thema. Da machen ja eigentlich alle gern einen riesen Bogen drum. Dabei ist es gerade für Fotografen so einfach, da aktiv zu werden.
Lass deine Bilder für dich arbeiten. Nutze sie, um wichtige Backlinks einzusammeln. Also Verlinkungen von anderen Webseiten auf deine.
Wenn du gute Hochzeitsbilder Bilder gemacht hast, dann teile sie mit den anderen Dienstleistern und gib vor, wie du verlinkt werden möchtest.
Wenn du für das Keyword „Hochzeitsfotografin Frankfurt“ gefunden werden willst, dann lass dich so verlinken und schreib am besten den Text schon vor.
Die Bilder stammen von Christina, sie ist Hochzeitsfotografin in Frankfurt.
Bei der Bildbeschriftung kannst du das auch vorgeben:
Benennen dein Bild schon im Titel „Christina Hochzeitsfotografin Frankfurt“. Denn so wird es auch hochgeladen 😉
Und genau so sieht es dann Google. Denn Google kann nur das wissen, was auch im Internet geschrieben wird.
So kannst du sicher sein, dass du für deine relevanten Keywords langsam aber sicher immer besser rankst.
Lass die Kunden kaufen
Am Verkaufen scheiden sich ja echt die Geister. Du liebst es oder du hasst es. Aber selbst, wenn du wirklich nicht gern verkaufst: Denk dran, dass du deine Shootings oft Lebensereignisse deiner Kunden einrahmen und begleiten.
Mach den Moment nicht kaputt. Sei nicht die grummelige Verkäuferin am Schalter, die die neuen Schuhe lieblos in den Karton schmeißt. Lass deine Kunden kaufen. Begleite sie liebevoll an die Kasse. Pack alles ein und feuer die Konfetti-kanone ab, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Denn der Kauf gehört zu deiner Dienstleistung dazu und kann nicht davon abgetrennt werden.
Überleg dir genau, wie du den Verkaufsprozess für deine Kunden so gestalten kannst, dass sie zu jedem Zeitpunkt in deinem Verkaufsprozess ein fettes Grinsen auf dem Gesicht haben.
Verbessere deine Webseite
Wenn du jetzt also deine Webseite noch mal überarbeiten willst, dann kann ich dir mein Buch empfehlen.
Mit viel Humor und genau so viel Technik wie nötig zeige ich ganz systematisch, wie du deine Webseite erstellst. Die auch verkauft.
Über die Autorin Mareike Schamberger:
Du findest Mareike unter www.teamstreber.de
Auf Instagram unter www.instagram.com/teamstreber_
Und ihren Podcast unter www.teamstreber.de/podcast
Alle Fotos in diesem Artikel sind von der Fotografin Andrea Schombara
Fotografin Andrea Schombara